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Coronapause geht in die Verlängerung - Teil 4 unseres Pausenfüllers

Für die nächsten Wochen ist aller Spielbetrieb eingestellt. Wir nutzen die Zwangspause, um auf die Zeiten zurückzublicken, in denen Covid, Corona und Lockdown noch nicht einmal im Duden verzeichnet waren und machen weiter mit unseren Männern. Das Aushängeschild eines jeden Fußballvereins ist die Erste Männermannschaft, das Ziel jedes Vereins ist es, ihre Nachwuchskicker, die mit viel Engagement jahrelang ausgebildet wurden, bis in den Männerbereich zu führen. Deshalb in Teil 3 unserer Zwangspausenserie ein Blick auf unsere Männer. Dem voran gestellt

ein großer Dank an die Trainer der Post-Thälmann-Stadion-Ära, die mit viel Einsatz und Engagement die fehlende Infrastruktur vergessen machten und es schafften, die Kickers-Männer seit 14 Jahren fast durchgängig in der Landesklasse zu halten, wo sie es durchweg mit Gegnern zu tun haben, die neben lange gewachsenen Strukturen auch eine bisweilen deutlich bessere Infrastruktur haben. Danke also Stephan Ranz, Steffen Kreische, Michael Pasche und Thomas Welskopf. Und diese Trainer wären allein natürlich nicht in der Lage, da oben zu bleiben. Einen großen Dank an dieser Stelle auch an die Kicker, die dem Verein, der Mannschaft, trotz der suboptimalen Bedingungen im Umfeld jahrelang treu blieben. An dieser (später mehr) seien aus dem aktuellen Kader der Ersten stellvertretend Stefan Teichmann (seit 1997), Lars Tuczek (2000), Felix Elsaßer (2003), Jonas Elke (2005), Matti Müggenburg (2006), David Michel (2011), Ebuko Nwosu (2013), Veit Sperl (2013) oder Sören Mühle (2014) genannt.  Unsere Männer also: als sich die Kickers 1994 gründeten, planten die Jungs um Stephan Ranz und Ronny Senger in ihrer jugendlichen Naivität, gepaart mit einem Schuß Überheblichkeit, den schnellen Durchmarsch bis mindestens Landesklasse. Daraus wurde bekanntermaßen nichts, bis in die Landesklasse dauerte es 12 Jahre, von den Gründungsmitgliedern erlebten das aktiv nur Ronny Senger und Sascha Glanz sowie Stephan Ranz als Trainer. Die Kickers-Männer begannen 1994 mit Hurra-Fussball, das 10:0 im ersten Spiel gegen Mitfavorit FF III bleibt unvergessen. Trotz der am Ende mit 107 Toren (allein die Hälfte gingen auf das Konto von Alex Haase und Ronny Senger) besten Offensive des ganzen Fußballkreises reichte es nur zu Platz 2, die junge Truppe scheiterte an routinierteren Gegnern und der eigenen Überheblichkeit. Auch in den beiden Folgejahren wurde der Aufstieg in die 1.Kreisklasse äußerst knapp verpaßt, er gelang erst 1998 unter Trainerlegende René Günther. Diesmal führte der offensive Spaßfußball zum Erfolg. In Erinnerung bleibt u.a. der 8:1-Erfolg in Wittbrietzen, als die Kickers eine Halbzeit in Unterzahl spielten, weiter zauberten und sich so gar den Applaus des im allgemeinen landeshauptstadtkritischen Publikums verdienten. Die 1.Kreisklasse war ein Wellenbad, geprägt von Umbrüchen auf und neben dem Feld. Der Auszug aus dem Thälmann-Stadion mit dem Übergangsjahr an der Berliner Straße, der Trainerwechsel von René Günther, den es zu Fortuna in die Landesliga zog, auf Stephan Ranz, der wieder übernahm, der Abgang vom fast kompletten 82er Jahrgang, den es zum größten Teil nach Töplitz zog, und der Einbau des unter Ranz so erfolgreichen Jahrgangs 84/85 brachten ab der Saison 2001/2002 den allmählichen Aufschwung. Jahr für Jahr steigerte sich die Mannschaft, spielte sich ein und konnte 2004 den souveränen Staffelsieg feiern. Zwölf Punkte Vorsprung hatten die jungen Kickers auf Mitaufsteiger RSV Eintracht Teltow. Die Kreisliga wurde zur Durchgangsstation, auch wenn, trotz hochkarätiger Neuzugänge, mangelnde Erfahrung und Cleverness im ersten Jahr „nur“ Platz 3 einbrachten. Vor der SG aus Bornim, die das erste Nordderby als Tabellenführer auf eigenem Platz 0:4 gegen die Kickers verlor. Das zweite KL-Jahr wurde zum Zweikampf mit Wachow/Tremmen, der aber bereits vier Spieltage vor Saisonende entschieden war. Nach der Meisterschaft konnten die Kickers, in einem allerdings eher mäßigen Endspiel, nach zwei Halbfinalteilnahmen auch erstmals den Pokal holen. Der in den folgenden vier Jahren an der Kirsche blieb, denn ein Jahr später gewann die Dritte und dann dreimal in Folge die Zweete den Pott. Für die Landesklasse nahmen sich die Jungs viel vor, wurden aber sehr schnell von der Realität eingeholt. Vier Niederlagen setzte es zum Auftakt und erst das Premierenspiel im Stadion Luftschiffhafen, in das die Erste umziehen durfte, brachte die Wende. Gegen den später souveränen Staffelsieger Miersdorf/Zeuthen erkämpften sich die Kickers ein 1:1 und setzten zur Aufholjagd an. In den folgenden 13 Spielen gab es nur eine Niederlage, außerdem gelang der Einzug in das Halbfinale des Bereichspokals (damals der Versuch, einen Wettbewerb zwischen Kreis- und Landespokal zu installieren). Am Ende stand mit zwei Pünktchen Rückstand auf den Vize Platz 5. Das konnte im Folgejahr noch gesteigert werden, als am letzten Spieltag Platz 3 verspielt wurde, und im Jahr 2009 gelang der größte Erfolg unserer Männer: der Aufstieg in die Landesliga. Die Kickers-Männer zeigten wieder schönen Offensivfußball, hatten mit nur drei Niederlagen (von denen eine am „grünen Tisch“ in einen Sieg gewandelt wurde) im Zweiampf mit Königs Wusterhausen das bessere Ende für sich. Spannend waren die letzten Wochen, als im langen Verfahren gegen den TFV (der heutige Werder-Trainer E.Hecht hatte die Wechselfrist verpaßt) erst drei Tage vor dem entscheidenden letzten Spiel in KW das endgültige Urteil fiel, die Kickers damit vorzeitig feiern konnten, nachdem sie einige Tage zuvor LL-Absteiger Schenkenberg in einem der besten Saisonspiele an die Wand gespielt hatten. So war schließlich die Luft raus, KW wehrte sich nicht mehr mit allen Mitteln gegen die Heimniederlage. Die beiden Landesliga-Jahre schließlich zeigten Verein und Mannschaft ihre Grenzen auf. Dort, wo schon (relativ) viel Geld floß, konnten die Kickers mit ihren bescheidenen Mitteln, ohne teure Verstärkungen, nicht mehr mithalten. Der immer noch recht jungen Mannschaft fehlte es einfach an Erfahrung, viele Punkte wurden verloren, weil die routinierteren Gegner einfach abgezockter waren. Wie beispielsweise im Heimspiel gegen den BSC Rathenow, als die Jungs nach der Führung durch Jens Törber eines der besten Saisonleistungen zeigten, der erfahrene Gast aber innerhalb weniger Minuten das Spiel drehen konnte und Championsleague-Sieger Jörg Heinrich schließlich die Kickers-Niederlage besiegelte. Mit zwei Drittel „Eigengewächsen“ konnte man sich noch zwei Jahre in der Landesklasse halten, bevor die Strukturreform 2014 dafür sorgte, dass die schlechteste LK-Saison mit Platz 12 zum Abstieg in die neuformierte Kreisoberliga führte. Bereits im zweiten Jahr konnte die Mannschaft, inzwischen wieder mit Stephan Ranz als Trainer, mit diszipliniertem Defensivfussball ihren zweiten Meistertitel feiern und spielen seitdem wieder sicher in der Landesklasse. Auch in der momentan unterbrochenen Saison spielen sie wieder gegen eine Liga, in denen alle Gegner bessere Voraussetzungen haben. Denen wird die Mannschaft um Thomas Welskopf und Michael Pasche wieder Paroli bieten, um im momentan angesagten Abstiegskampf erfolgreich bestehen zu können. Grundstein neben den o.g. langjährigen Spielern bleibt weiter der eigene Nachwuchs, aus dem mit Niklas Elke bereits der erste Spieler des 2002er-Jahrgangs spielt und deren Fraktion sich mit den Rückkehrern Ferdinand Becker und Tim Schwarz auf elf erhöht. Für das nächste Jahr steht die Rückkehr an die Templiner Straße an, dort, wo mit dem Landesliga-Aufstieg vor 11 Jahren der größte Erfolg gefeiert werden konnte. Ein gutes Omen ……. Auf einem guten Weg ist auch die Zweete, die in ihrer Hochzeit vom Boom der Ersten profitierte und in ihrem Sog bis in die Kreisliga aufstieg, ebenso parallel ging es aber auch wieder abwärts. Pech hatte die Mannschaft der Urgesteine Sören Gläser (bester Kickers-Torjäger in der LK C-Junioren 2008 und B-Jun. 2010) und Hakon Schneider (seit 2009 in den Kickers-Farben aktiv) mit der abgebrochenen letzten Saison, als sie schon mit einem Fuß in der Kreisliga standen. In diesem Jahr sieht es für den Rekordpokalsieger des Kreises Havelland/Mitte (2008 bis 2010) und Rekord-Fairplaysieger der 1.KK A (2018 bis 2020) erneut gut aus, die Mannschaft fiebert dem Restart entgegen.

Die Rekord-Elf der Ersten Männer seit 1994 - mit neun „Eigengewächsen“ und zwei Gründungsmitgliedern: Christian Schneider - Josione DaCosta Prata (Christoph Verleih), Stefan Teichmann, Christof Harms, Tobias Krüger (Sören Mühle) - Sascha Glanz, Maik Ullmann, Ronny Senger, Janko Müller (Zieris) - Andy Noack (Felix Elsaßer), Torben Affeldt

Die Rekord-Elf der Zweeten seit 1995: Patrick Lojek - David Berker, Hakon Schneider (Hagan Schneider), Willi-Peter Höhne, Tim Schröder (Juri Claussen) - Oliver Rosenfeld, Maik Richter (Ronny Senger), Erik Tuczek, Henry Kral - Lars Tuczek, Thomas Senf

 

Die meisten Punktspiele:

Erste: S.Teichmann (393), C.Harms (365), T.Krüger (334)

Zweete: E.Tuczek (266), D.Berker (256), Maik Richter (127)

Dritte: S.Glanz (186), Th.Senf (148), F.Hamm (121)

Gesamt: S.Glanz (510), R.Senger (464), S.Teichmann (450), E.Tuczek (435)

Die meisten Tore:

Erste: A.Haase (136), R.Senger (132), T.Affeldt (92) …. 9. N.Nwosu (39)

Zweete:D.Berker (51), M.Richter (47), R.Senger (45)

Dritte: M.Lojek (51), T.Gersdorf (47), F.Hamm (45)

Gesamt: R.Senger (222), A.Haase (150), T.Affeldt (148),…. Berker - 64, Else 58

Die meisten Vorlagen:

Erste: J.Müller (Zieris) (55), C.Verleih (53), R.Senger (50) ….. 10. J.Elke (23)

Zweete: M.Richter (55), A.Melek (34), S.Elsaßer (27)

Dritte: S.Glanz (69), P.Schmidt (35), F.Hamm (31)

Gesamt: S.Glanz (132), M.Richter (92), R.Senger (90), ……14. A.Melek (35)

Bis zur Zwangspause absolvierte unsere Erste 713 Spiele gegen 130 verschiedene Gegner, davon wurden 367 gewonnen und 225 verloren. Die Zweete hat (noch) eine negative Bilanz, von ihren 501 Spielen gewannen sie „nur“ 199, dagegen gingen 222 verloren. Die meisten Spiele bestritten die Kickers-Männer gegen den SV Babelsberg 03 III. Inklusive Pokal gab es das Derby gegen die 03er 33mal, 13 Spiele gewannen unsere Erste & Zweete (12/1), 14 Niederlagen setzte es. Mit 20 Punktspielen ist der SVB III „Rekordgegner“ der Ersten (8 S, 5 U, 7 N) vor dem SV Dallgow 47 (19 Spiele, 10/3/6). Von den aktuellen Gegnern trafen unsere Männer am häufigsten auf den Teltower FV. In 17 Spielen gewannen die Kickers 7mal, verloren 9 Partien. Die Zweete spielte am häufigsten das Derby gegen Rot/Weiß Groß Glienicke, versäumten es vor wenigen Wochen, die Bilanz auszugleichen. So hat Rot/Weiß bei 9 Siegen in den 20 Spielen die Nase weiter vorn, die Kickers kommen lediglich auf fünf Erfolge. Auch gegen den TSV Perwenitz ist die Bilanz nach 18 Spielen negativ, 7 Siegen stehen 10 Niederlagen gegenüber.