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Zweete Männer kann Punktspielauftakt erfolgreich gestalten

Mit dem Wechsel der Staffel gibt es neben den altbekannten, mitgewechselnden Kontrahenten aus Groß Glienicke, Töplitz und Potsdam-Nord viele neue Gegner, von denen vor allem die Potsdamer Mannschaften (Turbine, Eintracht 90, USV und die Juventas Crew mit „alten“ Kickers-Helden) bereits in früheren Jahren mit der Kickers-Zweeten zu tun hatten. Zu den neuen alten gehört auch der KFV aus dem beschaulichen Wittbrietzen, Auftaktgegner für die Jungs um Neu-Trainer Mißling. Da im LSH nicht gespielt werden konnte, wurde das Heimrecht getauscht und die Kickers-Crew machte sich 25 Jahre nach dem letzten Mal wieder auf die Reise in den gar nicht so weit entfernten Ortsteil von Beelitz. Die Anreise gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet, Ferienende und LaGa machten einen großen Teil der Strecke zum Dauerstau, so dass die Partie eine halbe Stunde später startete als geplant.

Die Trainer konnten auf eine bewährte Abwehrreihe vor Oldie Senf (vor 25 Jahren in Wittbrietzen noch als Stürmer der Ersten im Einsatz) bauen, davor gab Co-Trainer Fröhlich sein Debüt und Tuczek Jr. sein Punktspiel-Comeback. Ebenfalls debütieren durften Heyring und später Köhne sowie Mohr, der nach seiner Einwechslung eine gute, beherzte Leistung in seinem ersten Spiel für die Männer zeigte. Das Spiel, trotz des späten Erfolges, sollte nicht als Blaupause für weitere Auftritte dienen. Mit Fußball „spielen“ hatte die Partie über weite Strecken wenig zu tun, die Fehlerquote war unheimlich hoch - bedingt sicher durch die noch fehlende Abstimmung sowie einem recht unebenen Platz, der eher den hohen langen Bällen der Gastgeber entgegen kam. Aber selbst diese verstolperten einige sehr gute Möglichkeiten, hatten ebenso ihre Schwierigkeiten. Der Kampf dominierte und die Kickers ließen sich darauf ein, hielten dagegen, versuchten es aber dennoch ab und an mit Fußball. Die erste Chance bot sich nach fünf Minuten dem KFV mit einem Strafstoß, der bei jeder VAR-Überprüfung durchgefallen wäre. Den gibt es im Kreis aber noch nicht, so aktzeptierten die Kickers die Entscheidung des über weite Strecken guten Schiris und vertrautem ihrem Keeper. Dieser schien KFV-Kapitän Tonn genug zu verunsichern, dass der die Kugel über das Tor in Richtung Beelitz drosch. Gegen sehr tief stehende Gastgeber fanden die Kickers keine Lücken, noch mangelte es an Ideen. Solche hatte auch der KFV nicht wirklich, lang und weit hieß die Devise. Durch einen eher zufälligen Doppelpaß (von Balkes Schädel prallte der Ball zurück zu Dienemann) gelang Wittbrietzen in der 16. Minute der glückliche Führungstreffer. Ebenso glücklich, aber deutlich schöner anzusehen, kam die Zweete nur zwei Minuten später zum Ausgleich. Zander zog aus gut 30 Metern einfach ab, überraschte den weit vor seinem Tor stehenden Berndt mit dem „Tor des Monats“ zum 1:1. Kurz darauf versuchte es auch Mißling mit einem Heber gegen den offensiven Schlußmann, der Ball kam Millimeter vor der Torlinie auf und konnte noch geklärt werden. Bis zur Pause passierte nicht viel - die Kickers bissen sich an der Achterkette fest, der KFV verstolperte einige gute Konter. Nach dem Seitenwechsel spielten die Gastgeber auf ihre Birke und wurden deutlich mutiger. In der 47. Minute parierte Senf noch glänzend gegen Balke, nur eine Minute später war er machtlos, als Schneider den Ball ungewollt, aber wundervoll, in den Lauf von Dienemann legte. Der ließ dem Kickers-Schlußmann erneut keine Chance und sorgte für die zweite KFV-Führung. Das Spiel wurde offener, vor allem, weil Wittbrietzen seine Zurückhaltung etwas ablegte und mehr für die Offensive tat. Aber ebenso wie auf der Gegenseite blieben Tormöglichkeiten aus, zu unbeholfen wirkten beide Teams in Strafraumnähe. Es dominierte weiterhin der Kampf, die Kickers ließen sich darauf ein und suchten ihre Möglichkeiten. Das Tor zum Ausgleich durch den eingewechselten William sorgte für eine aufregende Schlußphase. Dem Kickers-Torjäger sprang der Ball vor seinem Doppelpaß mit Mißling an die Schulter, was ganz Wittbrietzen als Handspiel wertete und vehement protestierte. Selbst die entfernte Bank, der ebenso die Sicht versperrt war wie einem Teil der Aktiven, gab keine Ruhe und brachte damit unnötig Brisanz in die letzten Minuten einer bis dahin, trotz allen Kampfes, sehr fairen Partie. Leider blieben die Beleidigungen ungestraft und zum Glück ließen sich die Spieler der Zweeten nicht provozieren, drückten weiter und wollten, jetzt erst recht, die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Und das gelang - vier Minuten vor Spielende tanzte Lipowski Schade aus, brachte den Ball nach innen, wo Senger goldrichtig stand und den Ball aus gut 12 Metern zum 2:3 ins Tor schlenzte. In den letzten Minuten drückte der Gastgeber mit wütenden Angriffen auf den Ausgleich. Die Kickers verteidigten die drei Punkte mit Mann und Maus und fuhren schließlich einen glücklichen (eine Punkteteilung wäre sicher gerechter gewesen) Sieg ein, der sich aber angesichts der Auftretens des KFV in der Schlußphase und nach Abpfiff verdient anfühlte. Am kommenden Sonntag geht es zum ersten Derby in die Waldstadt, wo man nach 15 Jahren mal wieder auf den FV Turbine trifft. Wittbrietzen empfängt Borussia Belzig II ; die Kickers wünschen viel Erfolg! Kickers II : Senf - Lipowski, Hg.Schneider (71. Köhne), E.Tuczek, Rosenfeld - Zander (71. William), Fröhlich /V, L.Tuczek (71. Mohr), Mißling - Berker - Heying (46. Senger /V) Tore : 1:0 Dienemann (16.), 1:1 Zander (18./Lipowski)  /  2:1 Dienemann (48.), 2:2 William (77./Mißling), 2:3 Senger (86./Lipowski)